Schwiizertütschi Sprichwöter |
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[Maa und Frau]
[Schön und wüescht] [Huus
und Herd] [Jung und alt]
[Vo Spys, Trank und Unterhaltig] [Arm und rych, Gäld und Guet] [Allerlei] [Schaffe und Fuulänze] [So goot s uf der Welt] [Vo Mänsche] [Wysheite] |
E Frau lachet, wenn si cha, |
Sibe Mol abgschlage |
und cholderet, wenn sie will. |
isch erscht rächt zuegseit. |
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De Stier hebt me bin Hörnere |
Jüppen und Hose decke mängi Mose. |
de Maa bin Worte |
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und s Wiib bi der Jüppe. |
Chatzeliebi fangt mit Schnorre aa |
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und hört mir Chratze uuf. |
Hose hilft Hose |
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und Rock hilft Rock. |
Amene Wiib und anere Müli |
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isch alliwil öppis s verbessere. |
Zwei Wüeschti chönne enand au gfalle. |
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Ledigi Hut schreit überlut. |
Ohni Wii und Brot isch d Liebi tood. |
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Besser e Halbi gsoffe |
D Nacht, d Liebe und de Wii |
und vom Wiiberfolch eweg gloffe. |
gänd verchert Gedanke ii. |
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Wer uf Hürat gaht, weiss, was er will, |
S Hürate glicht amene Tuubehus; |
aber nöd, was es isch. |
Die wo dinne sind, möchted wieder uus. |
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S Wiibe und s Boue |
Jungi Wiiber und alti Hüüser |
hätt schö mänge groue. |
gäbe z schaffe. |
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Bime böse Nachbar und binere böse |
Hürat über de Mischt, |
Frau sell me nöt säge: "Gott straf |
so weisch, wer sie isch. |
mi", me isch scho gstraft gnueg. |
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Wer e hübschi Frau hüratet, |
E schöni Frau isch liecht überzchoo, |
hätt guet Nächt und bös Tääg. |
aber schwer z bhalte. |
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Die erscht Hürat isch en Ee, |
Wer si Wiib schloot, |
die ander isch e Wee, |
macht ere drei Fiirtig |
die dritt isch gar nüt meh. |
und hät drei Fäschttäg. |
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E Frau isch erscht wirtschafli, wenn sie verruckt isch, Dänn frisst si nüd und chrampfed z leid. |
Me sett kei Frau nee, wämmer nöd zwoo cha erhalte. |
Wänn s uf d Grössi achiem |
Chlini Ross blibe lang Füli. |
so würd e Chue en Haas erlaufe. |
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Was nützt es schöns Huen, |
Di chlyne Lüt het Gott erschaffe, |
wäns keini Eier leit. |
di grosse Bängel wachse im Wald. |
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Rächt wüescht isch au schön. |
Roti Haar - Galgewaar. |
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Und wüescht isch au schön, |
Chlini Beieli stäched au. |
wänn s Mode isch. |
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E Frau isch niene hübscher |
Es lyt eine niene besser |
als deheime. |
als i sym Bett. |
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E Frau ooni Chind |
Lüüs und Chind grooten alli Jahr. |
isch wien e Chue ooni Schälle. |
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Ei Chind - kei Chind, |
Chind erzühe isch au gwerchet. |
zwei Chind - Spilchind, |
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drü Chind - vil Chind. |
D Eltere erziend Chind |
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und Nachbere verhüratet s. |
En unprüglete Bueb |
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isch en ungsalzi Suppe. |
Me mues Goofe |
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vergumpe loo. |
Was zwänzg Jahr e Chälbli isch, |
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git kei Chue mee. |
Es Chinderhändli und en Söitroog |
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mues immer voll sy. |
Was nit Schiter git, git Stöck. |
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Alt Lüüt gseend am beschte i d Wyti. |
Die alte Chüe schläcked au gern Salz. |
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Je elter de Bock, |
S Alter isch au e Chranked. |
deschto herter sind d Horn. |
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Wenn di Alte Narre si, |
Es alts Wiib wo tanzt |
so si di Junge nid gschüd. |
macht viel Staub. |
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Alli Joor e Chääs |
E Geiss und es Ching |
git nid vil Chääs, |
chranket und gsundet gschwing. |
aber alli Jahr es Ching |
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git glii vil Ching. |
Vil Ching, vil Vaterunser. |
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En junge Maa cha nüünmol z Grund goo |
E Chinderhand isch bald gfüllt. |
und doch wider zweg chu. |
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Wo Suuffen en Eer ischt, |
De Wii macht Manne zu Böcke |
ischt Chotze kei Schand. |
und Wiiber zu Geisse. |
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Es gönd vil Rede |
Me cha der Löffel liecht us der Hand gää, |
in e fuedrig Fass. |
wenn me gnue gässe het. |
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De Buuch frogt nid, |
Gross Möcke - feiss Vögel. |
wie vil s gschlage het. |
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Di gschwinde Mööli sind di beschte. |
I der Not git s kei hert Brood. |
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Es isch besser e Luus im Chrut |
Besser en Darm im Lyb versprängt, |
als gar kei Fleisch. |
as em Wirt en Batze gschänkt. |
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Iss und vergiss. |
Churzi Rede und langi Brootwürscht, |
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so hend s d Lüüt gern. |
D Ross schlönd enand nu bim leeere Baare. |
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Nienebrood isch bös Brot. |
Es isch nüd besser as öppis Guets. |
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Hani ggässe, so wird i fuul, |
Guet gsässe isch halb ggässe. |
han i nüüt, so hänk i s Muul. |
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Me mues de Hünden iri Hotzig |
Wer nit chan Gspass verstan, |
und de Puren iri Chilbi loo. |
soll nit zu Lüten gan. |
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Der Muni isch guet abzloo, |
Wenn d Souu gnueg hätt, |
aber böös aazbinde. |
gheit si der Chübel um. |
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Ander Lüt Chüe |
Nu was mer erhuuset bringt Eer, |
händ allewil e grösser Uter. |
s Ererbt isch nid wyt her. |
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Es isch nüt besser z haa as d Schulde, |
Wo alli Völli isch, cha me scho huuse. |
je weniger as me ne z frässe git, |
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umso grösser wärde si. |
Wo Gäld ischt, ischt de Tüüfel, |
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wo kei ischt, ischt er topplet. |
Gäld isch e gueti Waar: |
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si goot Summer und Winter. |
So gaat s uf dere Wält: |
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der eint hät der Seckel |
S Gäld macht de Märt, nid Lüt. |
und der ander s Gält. |
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I läär Schüüre chunt kei Muus. |
Bim Verchaufe leert me chaufe. |
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Stirbt eine rych, |
Me sell s gäng mit dene Schaafe ha, |
so isch s e grossi Lych; |
wo Wulle hei. |
stirbt eine arm, |
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so isch s e Lych, |
Rychi Meitschi und armi Lüt Chäs |
das Gott erbarm. |
sy gly ryf. |
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Am Arme stärbe Geisse |
Wers het und vermag, de hät ein Hund, |
und de Ryche d Chind. |
der ander cha selber bälle. |
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Es isch besser güden nd spare, |
Wer vil gäschtlet, het bald usgässe. |
als gäng z chessle und z chare. |
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En schüüche Hung wird nit feiss. |
Ängi Chuchi, wyte Spycher |
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macht di chlyne Puure rycher. |
Es git keis Herrehuus, |
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wo nit z Grund geit. |
Wo gnueg isch, darf e Sou güüde, |
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Wer zum Esel geboore ischt, |
Drüümal umzoge isch eimal abbrännt. |
chunt nid ufs Ross. |
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Wenn me d Narre z Märet schickt, |
Wänn Dräck zu Mischt wird, |
so löse d Chrämer Gäld. |
will er gfaare si. |
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Was me z aabed em Vieri tuet, |
Im Bett spart me nüüt as d Schue. |
chuunt eim z nacht am Nüüni z guet. |
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Nume nit sprängt, |
I Gotts Name aagfange, |
aber gäng hü. |
so goot s i Gotts Name uus. |
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Butzen und Fäge git kei Brood is Huus. |
Me müess gäng e chlei han |
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und gäng e chlei tan. |
Wer si nid cha schicke, |
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het au nit z bicke. |
Es Meitli wo jätet isch besser |
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weder eis wo bätet. |
E Chatz mit Händsche fangt kei Muus. |
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Fremd Broot macht Bagge root. |
Was me nid erlfüge cha, ach me erhinke. |
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So lang me um d Schür lauft, |
Der Heti und der Wetti |
mues me nöd trösche. |
hend nie nüt gha. |
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Der Fulänz und der Liederli |
Der Hansheiri Früegnueg |
sind bedi glichi Brüederli. |
und der Hansheiri Guetgnueg |
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sind zwee Brüeder gsii. |
Je füüler d Lüüt, deschto besser s Glück |
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Fuul Lüüt hend all Fiirtig. |
Uf vil Fiirtig chunt e fuule Werchtig. |
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Wer an Galge ghört, |
Wem s Glück will, |
versuuft nid. |
dem chalberet de Mälchstuel. |
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Wer d Geissle hät, dä chlöpft. |
Je schlimmer d Sou, |
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deschto besser d Eichle. |
Wenns nid will, so tagets nid, |
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und wenn men alli Läde uuftuet. |
Wo s ebe goot, isch guet Furmaa sy. |
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Mach e Fuuscht, |
S Unglück bindet de Lüüt d Chöfp zäme. |
wenn kei Hand hescht ! |
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Haar und Schade wachsen alli Tag. |
Was sich zweielet, das drittlet sich. |
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Umesuscht ischt der Tod, |
So lang dr Baum blüet, |
aber er choscht Lüüt. |
chan er au Frucht trääge. |
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D Zyt bringt Rose - aber zerscht Chnöpf. |
We me blanget, so wäärts lang. |
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Wenn me d Wäschpi stüpft, so surre si. |
Wenn me de Charre nit cha bhebe, |
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mues men e faare loo. |
Es flüügt keis Vögeli so hoch, |
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es chunt wieder abe. |
Ma ch de Hünd s Bälle nid verbüte. |
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Wo Niss sind, het s Lüss. |
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We me nit ischt wie ander Lüüt, |
Wenn es paar binenangere sy, | ||||||||||||
so geits s eim nit wie ander Lüt. |
mues eine de Chratte trääge. | ||||||||||||
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Es isch besser e Hampfele Gunscht |
En ständige Lächler | ||||||||||||
as e Chratte Grächtigkeit. |
isch under em Bruschttuech nid suuber. | ||||||||||||
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Änet am Bach sind au Lüt. |
Me mues d Lüüt lo säge | ||||||||||||
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und Chüe lo trääge, so git s Chalber. | ||||||||||||
S isch ein e schlächte Bättler, |
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wen er nit vermaa es Huus überhupfe. |
Wer eim nit trout, | ||||||||||||
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dem isch ou nit z troue. | ||||||||||||
Schwiizerrat chunt no der Tat. |
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Es cha kei Geiss elei stoose. | ||||||||||||
Wenn zwöi mitenangere prozediere, |
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goot eis im Hemli und s angere blutt. |
No em Brichte tuet me richte. | ||||||||||||
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Am Raatsuter sugunt vili Chalber. |
Wenn e Chue nid will suuffe, | ||||||||||||
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so mues me si nume in Gmeindroot tue, | ||||||||||||
Wenn d Herre vom Roothuus chöme, |
si leert s de scho. | ||||||||||||
so fallt jedem e guete Root y. |
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Es ischt kei Ämtli, | ||||||||||||
Es isch kei Schlacht so gross, |
es het au e Schlämpli. | ||||||||||||
das nid e paar übrig blybed. |
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Es isch besser mit de Buure umzgoo, | ||||||||||||
Wenn men e Buur bittet, |
wenn si briegge, | ||||||||||||
so wirt em der Buuch gross. |
als wenn si juuchze. | ||||||||||||
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E Buur und en Pfarer wüssed mee |
Sächs Handwerker, sibe Schäde. | ||||||||||||
als en Buur elei. |
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Bhüet is Gott vor tüürer Zyt, | ||||||||||||
D Müller und Becke stäled nid: |
vor Murer und vor Zimmerlüüt. | ||||||||||||
me bringt ne s. |
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En Avikat | ||||||||||||
Müller und Beck göö über Seck. |
frisst es Ross vor em Morgenässe. | ||||||||||||
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Vil Chöch versalze de Brei: |
S isch eine en schlächte Schütz, | ||||||||||||
kein Dokter isch besser als drei. |
wänn er kei Uusred weiss. | ||||||||||||
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Wär si uf s Erbe verloot, |
Wänn eine vil Schwäger het, | ||||||||||||
chnunt s früe und z spoot. |
so chan er no Götti werde. | ||||||||||||
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Schwigeri und Schweie |
Wänn d Chatz tauft ischt, | ||||||||||||
sind chrummi Schalmeie. |
so will en jedere Götti sy. | ||||||||||||
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Di nünt Huut ghört au no zur Zibäle. |
Gyt macht Fründ wyt. | ||||||||||||
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Je chürzer Rächnig, |
Götti oder Gotte sy, isch e kurze Eer, | ||||||||||||
je lenger d Fründschaft. |
aber e länge Choschte. | ||||||||||||
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Drei Tag Fisch und Gascht, |
S gäb mänge es Oug drum, | ||||||||||||
hebed s au, so stinked s fascht. |
der anger gsääch nüüt. | ||||||||||||
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S wäär mängmol besser, |
Wer kein Chopf hät, hät Füess. |
me würd ufs Muul sitzte |
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as uf de Hinder. |
Je wiiter s Määrli flügt, |
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je mächtiger das s lügt. |
Wär nüüt seit, |
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hät glii gmeint. |
Vom Ghööresäge leert me lüüge. |
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Meine und nüt wüsse |
D Woret isch nid gschägget. |
hät scho mänge bschisse. |
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Wer nütz gwönnt und nütz vertuet, |
Me verschnäfpt si mit nüüt me |
ischt nenazue guet. |
als mit em Muul. |
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Groosses Füür löscht chlyses. |
Niemer isch so demutsvoll, |
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we me ne lobt, so tuet s em wool. |
Me weiss wool was men ischt, |
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abe nid was me würd. |
S git dreierlei Rächt: |
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Rächt, Urächt, und wie me s macht, |
Me sell nöd flüüge, |
isch au Rächt. |
eh me Fädere hät. |
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es liit en Stei uf de Straas
zmitzt uf mim Wäg
Gar nöd e so gross
magsch drüber ewäg
gseesch en vo wiit her und tänksch
da magsch aber liecht vorbii
und wännt richtig länksch
chas gförli nöd sii
aber mängisch luegsch stuur
und wotsch draa vorbii
und länksch dini Spuur
zmitzt drüberii